Deutsche Spuren in Georgien (გერმანელები საქართველოში)

 


Deutsche Fachwerkhäuser in Neu-Katharinenfeld,
dem heutigen Bolnissi (ბოლნისი)

Anfang des 19. Jahrhunderts kamen deutsche Siedler aus dem heutigen Baden-Württemberg auf Einladung des russischen Zaren nach Georgien, wo sie Zuflucht vor Hungersnot und religiöser Verfolgung suchten. Bis heute stehen ihre Fachwerkhäuser. Jetzt haben Kulturforscher sie für sich entdeckt.

1819 existierten in Georgien bereits sechs deutsche Siedlungen: Marienfeld, Neu-Tiflis, Alexanderdorf (der Stadtteil Didube in Tbilissi), Katarinenfeld (Bolnissi), Elisabethtal (Assureti), Petersdorf (am Fluss Iori).

  • Elisabethtal, das heutige Assureti (ასურეთი)
    Die erste Gruppe schwäbischen Auswanderer siedelte sich ca. 25 km südwestlich von Tbilissi in Elisabethtal an. Den ersten Winter verbrachte man in Notunterkünften, ab dem Frühjahr 1818 begann dann der Bau von Steinhäusern. Man lebte von öffentlichen Geldern und auch vom Betteln. Die Siedler begannen mit dem Aufbau einer eigenen Landwirtschaft. Damit begann das wirtschaftliche Wachstum von Elisabethtal. Heute heißt der Ort Assureti.
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  • Neu-Katharinenfeld, heute Bolnissi (ბოლნისი)
    Neu-Katharinenfeld entstand ca. 60 km südwestlich von Tbilissi. Auch hier gab es wirtschaftliche Startschwierigkeiten. Über die Jahren entwickelte sich Neu-Katharinenfeld aber zu einer wirtschaftlich prosperierenden Gemeinde.
    Die Sowjets benannten den Ort nach ihrem Einfall in Georgien 1921 in Luxemburg um. Heute heißt der Ort Bolnissi.
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  • Neu-Tiflis, zwei Kilometer nördlich von Tbilissi (თბილისი) am Ufer des Mtkwari (მტკვარი)
    Neben den landwirtschaftlich arbeitenden Siedlern waren auch Handwerker unter den deutschen Migranten. Sie wurden in den Nähe von Tbilissi angesiedelt.
    Zwei Kilometer nördlich von Tbilissi entstand am Ufer des Mtkwari die Siedlung Neu-Tiflis. Dort wurden 60 Familien von Handwerkern angesiedelt. Diese Familien hatten wegen der großen Konkurrenz durch einheimische Handwerker erhebliche wirtschaftliche Probleme. Für die deutschen Schmiede, Weber und Tuchmacher gab es keine Arbeit. Die Gemeinde wurde 1861 mit der übrigen Stadt verbunden.
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  • Alexanderdorf, nördlich in Didube (დიდუბე) - Stadtteil in Tbilissi
    Weitere 26 Familien wurden 5 Kilometer weiter nördlich in Didube angesiedelt. Diese Siedlung bekam den Namen Alexanderdorf. Die Siedler waren nach der Reise völlig verarmt und mussten sich auf die Gegenstände stützen, die sie in der Nähe ihrer Siedlung fanden. Aus der Not heraus entstand dort ein Logistikgewerbe mit Fuhrunternehmen und Transportunternehmen. Heute ist dies der Stadtteil Didube in Tbilissi.
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Was sagen andere?

Nicht nur im 21. Jahrhundert, auch in früheren Zeiten sind Menschen wegen eines Krieges, wegen mangelnder Versorgung mit Nahrung und Arbeit oder wegen religiöser Konflikte aus ihrer Heimat geflohen. Während wir heute eine Fluchtbewegung aus den Staaten südlich des Mittelmeeres nach Europa erleben, sind in früheren Jahrhunderten Menschen aus Deutschland in andere Staaten geflohen. Viele in die USA, aber einige auch nach Georgien...
(Das Magazin der Georgienseite)

Meine Vorfahren, ca. 90 Familien waren auf dem Weg nach Jerusalem, wo sie die Wiederkunft Christi erwarteten, aber durch den Zufall konnten nicht weiterreisen und blieben hier. Das geschah vor der Vereinigung Georgiens mit Russland. Die russische Zarin Katharina hat uns die Erlaubnis erteilt, so siedelten wir uns hier an und nannten die Siedlung der Zarin zu Ehre Katharinenfeld.
(Soviet Past Research Laboratory, SovLab)

Anfang des 19. Jahrhunderts kamen die deutschen Siedler aus Baden-Württemberg auf Einladung des russischen Zaren nach Georgien, das damals zum Zarenreich gehörte. Hier suchten sie Zuflucht vor Hungersnot und religiöser Verfolgung. In ihrer neuen Heimat wurden sie zu Bauern, deren wirtschaftlicher Erfolg den Menschen bis heute in Erinnerung geblieben ist. Im Oktober 1941 wurden die Deutschen aus dem Kaukasus nach Zentralasien deportiert.
(Deutschlandfunk)

Eine Hungersnot trieb schwäbische Siedler 1817 in den Kaukasus. Dort gründeten die Deutschen Dörfer und bauten Wein an. Doch im Zweiten Weltkrieg änderte sich alles.
(Deutsche Welle)

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